Schau dich um: Milliardäre wie Elon Musk, Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg beeinflussen ganze Staaten, kaufen Medien und gestalten unser Leben – längst viel mehr als die Politiker, die wir gewählt haben. Gleichzeitig scheint die Politik weltweit ratlos, und wir stellen uns die Fragen:
- Wie geht es ökonomisch weiter?
- Woher kommt der nächste Aufschwung?
- Und vor allem: Wie schaffen wir es, dass dieser Planet für uns alle lebenswert bleibt?
Alles hängt mit der Wirtschaft zusammen – die Klimakrise, Kriege und ganz wichtig: unsere Demokratie! Denn wenn Menschen in einer Demokratie die Macht übernehmen, nur weil sie reich sind – und nicht, weil sie gewählt wurden –, dann läuft hier richtig etwas schief.
Wie könnte Wirtschaft anders funktionieren?
Im Alltag merken wir es ja auch immer stärker. Vielleicht hast du dir schon mal gedacht: Warum fühlt sich das alles so ungerecht an? Du gehst einkaufen, die Preise steigen, die Mieten steigen – aber dein Einkommen bleibt gleich. Du liest von immer neuen Hitzerekorden und fragst dich: Muss das wirklich so sein? Kann Wirtschaft nicht auch anders funktionieren?
Diese Ratlosigkeit, die viele von uns spüren, ist nicht nur ein Problem der normalen Bürgerinnen und Bürger – sondern auch der Politiker selbst. Die es eigentlich besser wissen müssten, oder? Dafür wählt man sie doch. Und doch haben sie wenig bis keinen Plan, was sich ändern muss und soll. Gerade in der Wirtschaft nicht, denn hier gibt es das große Problem, dass wir uns immer fragen: Was ist denn die Alternative zum Kapitalismus? Etwa der Kommunismus oder Sozialismus? Also Planwirtschaft? Und verlieren wir dann nicht unsere Freiheit?
Freiheit – ein so wichtiger Begriff in jeder Hinsicht. Aber hier stellt sich jetzt wirklich die Frage: Brauchen wir den Kapitalismus, um frei zu leben? Oder ist das nur ein Märchen, eine Illusion – und in Wirklichkeit macht kapitalistisches Wirtschaften sogar unfrei?
Woran denkst du jetzt gerade? An deine 40-Stunden-Woche? Daran, dass du vielleicht als alleinerziehende Mutter von einem Teilzeitjob nicht leben kannst, oder du chronisch unterbezahlt bist? Oder dass du einen Job machen musst, den du eigentlich überhaupt nicht magst?
Genau da setzt Alexander von Rüstow an. Er bietet einen echten dritten Weg – zwischen dem oft gnadenlosen Kapitalismus und der starren Planwirtschaft. Er fordert: Wirtschaft ist kein Schicksal, sondern eine Frage der Gestaltung.
Die aktuelle Situation: Warum der Kapitalismus an seine Grenzen stößt
Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit. Milliardäre werden reicher, während viele Menschen kaum noch ihre Miete zahlen können. Politiker wirken oft hilflos und jonglieren zwischen Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und sozialem Frieden – ohne wirklich zu wissen, wie das alles zusammenpassen soll.
Wir erleben heute einen Kapitalismus, der nicht nur an seine Grenzen stößt, sondern sie längst überschritten hat. Klimakrise, Ressourcenknappheit, wachsende Ungleichheit – das sind nicht nur technische oder finanzielle Probleme, sondern sie bedrohen ernsthaft unsere Zukunft.
Doch oft hören wir dann: Das ist eben der Markt, da kann man nichts machen.
Aber was ist der Markt überhaupt? Etwas, das über unseren Köpfen rauscht, auf das wir keinen Einfluss haben? Etwas, dessen Regeln übermächtig und automatisiert ablaufen?
Hier kommt Alexander von Rüstow ins Spiel. Er würde sagen: Moment mal, das ist gar nicht der Markt – das ist eine bestimmte Form von Kapitalismus, die wir für gottgegeben halten, obwohl sie es gar nicht ist.
Rüstows Analyse: Der Kapitalismus als „entarteter Liberalismus“
Rüstow analysiert den Kapitalismus nicht nur ökonomisch, sondern auch ideengeschichtlich. Er geht zurück bis zur antiken Stoa und zeigt, dass die Vorstellung eines sich selbst regulierenden Marktes auf alten religiösen Konzepten basiert.
Er sagt: Die Idee, dass der Markt es schon richten wird, ähnelt stark dem Glauben an eine göttliche Vorsehung. So wie früher alles Gottes Wille war, so heißt es heute: Das regelt der Markt. Rüstow nennt das eine subtheologische Tiefenstruktur. Das bedeutet, dass wir – oft unbewusst – wirtschaftliche Prozesse wie eine Art Naturgesetz akzeptieren. Dabei ist unser Wirtschaftssystem kein Naturgesetz, sondern menschengemacht.
Rüstow setzt dagegen auf einen Dritten Weg. Er ist weder für den Kapitalismus noch für die Planwirtschaft des Kommunismus. Stattdessen schlägt er vor: Der Markt soll nicht abgeschafft, sondern klar reguliert werden. Es geht ihm um eine Marktwirtschaft, die dem Menschen dient – und nicht umgekehrt.
Was können wir daraus lernen?
Rüstows Ideen sind heute relevanter denn je. Hier sind einige seiner zentralen Forderungen:
- Starke Kontrolle von Monopolen: Damit nicht wenige Konzerne die Macht über den Markt übernehmen.
- Faire Verteilung der Vermögen: Durch hohe Erbschaftssteuern, um Chancengleichheit zu fördern.
- Wohnen für alle: Rüstow lehnte Mietskasernen ab und forderte, dass jeder ein Häuschen mit Garten haben sollte.
- Umweltschutz durch klare Grenzen: Ein freier Markt darf nicht zulasten der Natur gehen.
Diese Punkte zeigen, dass Rüstow nicht einfach Reformen fordert, sondern einen echten Systemwandel. Er sieht die Wirtschaft als Werkzeug, das wir nutzen sollten – und nicht als Maschinerie, der wir uns unterwerfen müssen.
Fazit: Wirtschaft ist gestaltbar
Rüstow zeigt uns: Wirtschaft ist kein Schicksal. Weder Planwirtschaft noch ungezügelter Kapitalismus führen zu einem nachhaltigen und gerechten Leben. Es braucht einen Mittelweg, der den Markt nicht abschafft, sondern sinnvoll reguliert.
Er lädt uns ein, unbequeme Fragen zu stellen:
- Brauchen wir wirklich endloses Wachstum?
- Wie viel Ungleichheit ist gerecht?
- Was ist wichtiger: Profit oder Nachhaltigkeit?
Gerade heute, in einer Zeit, in der viele Menschen das Vertrauen in Politik und Wirtschaft verlieren, ist Rüstows Ansatz ein spannender Impuls. Er fordert uns auf, selbst zu denken, kritisch zu hinterfragen und die Wirtschaft nicht als Naturgewalt zu akzeptieren, sondern als menschliches System, das wir gemeinsam gestalten können.
Was denkst du? Könnte Rüstows dritter Weg eine Lösung für unsere Probleme sein?
Ich hoffe, ich konnte dich zum Nachdenken anregen – und dir neue Impulse und interessante Gedanken weitergeben. Die Frage bleibt: Was können wir politisch, wirtschaftlich und vielleicht auch ganz persönlich tun, um eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen?
Schreib mir deine Gedanken gerne in die Kommentare!