Ablauf
Einzelgespräch
Ähnlich wie in der Psychologie gibt es auch in der Philosophie eine Anamnese – die Erinnerung. Um zu verstehen, was im Hier und Jetzt passiert, ist es notwendig, den Weg zurückzugehen in die Vergangenheit. Welche Werte und Erfahrungen wurden dir beigebracht – von Eltern, Schule, von der Gesellschaft? Was hat dich geprägt?
Und dann stellen wir die Frage: hältst du für richtig, was du gelernt hast? Der sokratische Dialog ist die Form des Gesprächs, in dem du dich selbst kennenlernst. Wir arbeiten heraus, welche Vorstellungen und Erwartungen du von deinem Leben hast, oft sind diese uns gar nicht wirklich bewusst. Das Ziel ist, dass du für dich Klarheit findest.


Gedankliche Klarheit hilft dir, zu handeln.
Sokrates war überzeugt, dass das gute Handeln eine natürliche Folge der Erkenntnis ist. Wer erkennt, was richtig ist, der wird auch danach handeln.
Zwei Prinzipien sind wichtig, wenn du dich verändern willst: Einsicht und Einübung. Zuerst: Handlungen entstehen aus Einsicht. Der Wille zur Handlung ist kein äußerlicher Kraftakt. Wenn deine Gedanken klar geworden sind, wenn du verstanden hast, was dich bisher blockiert hat, dann wirst du auch ins Handeln kommen. Dieser Prozess ist meistens weder schnell noch einfach. Unser Leben lang werden wir beeinflusst und geprägt von den Menschen und Strukturen unseres Umfeldes. Die Gesellschaft steht für Werte, die wir ohne bewusste Auseinandersetzung damit in uns aufsaugen. Rollenbilder, Erwartungen, Ziele – diese gesellschaftlichen Strukturen wirken sich auf uns aus.
Was aber sagt dein ICH? Willst du dieses Rollenbild überhaupt erfüllen, das du gerade lebst? Die Veränderung folgt der gedanklichen Klarheit, der Einsicht. Einsicht ist die Folge der Bewusstwerdung deiner Widersprüche. Der zweite Punkt, der hilft, zum Handeln zu kommen, ist Einübung.

“Löse deine inneren Widersprüche auf, denn sie hindern dich daran, deinen Weg zu gehen.”
SARAH GEBHARDT