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Wird die Welt immer absurder? Was Philosophie tun kann – und warum sie dich stärkt.

    Ich sitze gerade an meinem Schreibtisch. Draußen, im Hinterhof, höre ich wiederholt eine Nachbarin ihr Kind anschreien. Parallel lese ich Artikel: Überforderte Eltern, erschöpfte Familien, immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Depressionen. Und dann sehe ich im eigenen Umfeld, wie bei den älter werdenden Kindern plötzlich Aggression und Mobbing auftauchen.

    Das macht mich sehr nachdenklich.

    Es drängt sich eine Frage auf, die viele von uns spüren: Wird es gerade einfach… schlimmer?

    Ist das nur meine subjektive Wahrnehmung, weil ich gerade zufällig diese Dinge sehe und lese? Oder sind es wirklich die äußeren Umstände, die uns gerade so zusetzen? Dieser ständige neoliberale Leistungsdruck, die erdrückende Last der Klimakrise, die wirtschaftlichen Ängste – treibt uns das alles kollektiv in eine Art Wahnsinn?

    Was kann Philosophie tun, wenn die Welt brennt (oder zumindest raucht)?

    Als Philosophin frage ich mich in solchen Momenten immer wieder: Was kann mein „Handwerk“ hier eigentlich ausrichten? Was bedeutet es überhaupt, in dieser komplexen, beängstigenden Gegenwart versuchen zu wollen, unsere Welt zu verstehen? Warum ist unsere Gegenwart so, wie sie ist?

    Und die ganz große Frage: Ist Verstehen allein schon Veränderung?

    Die ehrliche Antwort: Nein, Verstehen allein verändert nicht sofort die Schrei-Situation im Hinterhof oder stoppt die globale Klimakrise.

    ABER:

    Verstehen ist die unentbehrliche Basis, die zu bewusster und sinnvoller Veränderung führt.

    Und genau hier kommt die Philosophie ins Spiel.

    Wenn du versuchst zu verstehen, was passiert, fängst du an:

    1. Hinter die Fassade zu schauen: Du siehst nicht nur das schreiende Kind oder die traurige Statistik. Du fängst an, die dahinterliegenden Systeme, den Druck, die Ängste zu erkennen. Du fragst: Warum ist das so? Welche Kräfte wirken hier?
    2. Den roten Faden zu suchen: Philosophie hilft dir, nicht im Chaos der einzelnen Nachrichten und Beobachtungen zu ertrinken. Sie bietet Werkzeuge, um Zusammenhänge zu erkennen – zwischen dem globalen Leistungsdruck und dem familiären Stress, zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit und Aggression.
    3. Deine eigenen Annahmen zu prüfen: Stimmt meine Wahrnehmung? Bilde ich mir das ein, oder gibt es objektive Daten? Wie beeinflussen meine eigenen Ängste meine Sicht auf die Dinge?
    4. Deine Werte zu klären: Was bedeutet in dieser Situation eigentlich „ein gutes Leben“? Was ist mir wirklich wichtig, wenn die Welt so unter Druck steht? Wie will ich in dieser Welt leben und handeln?

    Dieses Verstehen ist nicht passiv. Es ist ein aktiver Prozess des Denkens. Es ist das aufklärende Licht, das du ins Dunkel bringst.

    Und dieses Bewusstsein macht etwas Entscheidendes: Es gibt dir Handlungsfähigkeit zurück.

    Solange du das Gefühl hast, die Welt wird einfach nur chaotisch und verrückt, und du verstehst nicht warum, fühlst du dich ohnmächtig. Du kannst nur reagieren, vielleicht mit Angst, Frust oder Rückzug.

    Sobald du aber anfängst zu verstehen, warum bestimmte Dinge passieren, wie sie zusammenhängen und welche Kräfte am Werk sind (sowohl in der Welt als auch in dir selbst!), gewinnst du einen riesigen Freiraum.

    Du kannst bewusst entscheiden:

    • Wie reagiere ich auf den Druck?
    • Wo setze ich meine Grenzen?
    • Welche kleinen oder großen Schritte kann ich tun, um in meinem Umfeld oder für mich selbst etwas zu verändern?
    • Wie kann ich trotz der äußeren Umstände ein sinnvolles Leben führen?
    • Wie kann ich mich dafür aktiv einsetzen, diese äußeren Umstände zu verändern?

    Verstehen ist also nicht das Ende, sondern der Anfang. Es ist das Fundament, auf dem bewusste Entscheidungen und Handlungen erst möglich werden. Es ist die Fähigkeit, nicht nur zu erleben, sondern auch zu gestalten.

    Genau darum geht es in meiner Akademie.

    Wir nehmen uns diese drängenden Fragen der Gegenwart vor – die Ängste, die Unsicherheiten, das Gefühl des Überfordertseins – und schauen mit philosophischen Augen darauf.

    Wir nutzen die alten und neuen Werkzeuge der Philosophie, um gemeinsam zu lernen, unsere komplexe Welt (und uns selbst darin) besser zu verstehen. Nicht, um perfekte Antworten zu finden, sondern um die richtigen Fragen zu stellen und Klarheit in die Unsicherheit zu bringen.

    Es geht darum, dich zu stärken, damit du dich in dieser sich schnell verändernden Welt nicht verloren fühlst, sondern handlungsfähig bleibst.

    Wenn du auch das Gefühl hast, mehr verstehen zu wollen, um bewusster leben und handeln zu können, dann bist du hier genau richtig.

    Lass uns gemeinsam Licht ins Dunkel bringen.

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